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  © Holger Gruhl
 
 
 
  
Feuerwehrverein Zaschendorf e.V.
  Zur Geschichte - Fortsetzung
  Die damalige Ausrüstung bestand aus einer alten Handdruckspritze, einigen 
  Hanfschläuchen, Feuerhaken und Feuerpatschen. Eingestellt waren diese 
  Gerätschaften im alten Spritzenhaus, gegenüber dem heutigen Fahrrad - Eck 
  Schümann . Nun galt es eine funktionierende Löschgruppe aufzustellen. 
  Dadurch, dass viele der Kameraden in der Landwirtschaft und somit im Dorf 
  arbeiteten, war sogar eine Tag- und Nachteinsatzbereitschaft gegeben. Die 
  Turmwache ( Erntebrandschutz ) auf dem Borsberg wurde von den 
  umliegenden Gemeinden Borsberg, Reitzendorf, Malschendorf und 
  Zaschendorf gemeinsam während der Monate Juli, August bis Mitte 
  September besetzt. Die Voraussetzungen für die Einsatzbereitschaft der 
  Wehr waren in den ersten Jahren kaum vorhanden bzw. bescheiden. So 
  nutzte der Kam. Gottfried Roch seine guten Kontakte zur Feuerwache auf 
  der Louisenstrasse und brachte noch brauchbare Sachen mit. So konnten 
  unter anderem alte abgelegte Uniformen der Reichsbahn, welche er in 
  einem Kartoffelsack mitbrachte, unter den Kameraden verteilt werden.
  Große Sorgen bereitete die schnelle Alarmierung, denn es gab keine Sirene 
  oder Telefone. Es wurde mit Fanfare und Trompete alarmiert.  So halfen sich 
  die Kameraden mit einer selbstgebastelten Telefonleitung durch den Ort für 
  die Hornisten und die Maschinisten. Die Zentrale war beim Kam. Gerhard 
  Köppel und jeder Kamerad wurde mit einem speziellen Klingelzeichen 
  alarmiert. Das nötige Material gewann man aus alten Spulen vom Schrott, 
  welche abgewickelt wurden, Bandeisen von Verpackungen usw. Das größte 
  Problem vor dem die Wehr stand, war, dass es keinen ausreichenden 
  Löschwasservorrat im Dorf gab. So wurden alle verfügbaren Brunnen 
  ausgelotet und aufgelistet. In den fünfziger Jahren begann der verzweifelte 
  Bau eines Dorfteiches unterhalb des Ortes, welcher sich als nutzloses 
  Unterfangen herausstellte, weil die Verdunstung größer als der Zulauf war, 
  von der Verschlammung ganz abgesehen. So war es vor dem Bau der 
  Zisterne die einzige Lösung in der damaligen Zeit, Wasser über lange 
  Wegstrecken aus Reitzendorf zu pumpen. Es fand im Jahre 1952 die erste 
  gemeinsame Großübung mit fünf Feuerwehren statt. 
  Anfang der fünfziger Jahre kam die erste Technik, die TS 3, ( 300 l/ min. ) 
  auch als Blumenspritze bekannt, in die Wehr. 1951 folgte der grüne 
  Tragkraftspritzenanhänger mit der TS 8 ( 800 l/ min. ). Um ein sicheres 
  Bedienen der Technik zu gewährleisten, wurden einige Kameraden nach 
  Pillnitz zu Maschinistenlehrgängen delegiert. Mit dem Bau einer 
  Löschwasserzisterne wurde 1967 begonnen. Dieses Vorhaben wurde vom 
  ganzen Dorf mit großer Unterstützung vorangetrieben. Es war ein 
  regelrechter Wettbewerb entstanden, dass bei Erreichen eines bestimmten 
  Baufortschritts eine Belohnung ausgelobt  wurde und wer sie geben durfte. 
  So entstand im Dorf ein Wasserreservoir mit 90 m³ Wasserinhalt, welches 
  vom Gemeindebrunnen bei Plattners eingespeist werden konnte. 
  Der grüne TSA wurde in den siebziger Jahren durch den roten TSA abgelöst. 
  Im Jahr 1992 kam das erste Fahrzeug B 1000 mit Schlauchhänger, von 
  einem ehemaligen volkseigenen Betrieb aus Radebeul, in die Wehr. Dieses 
  KLF behielten wir bis Mai 1999. Mit der Eingemeindung zur Stadt Dresden 
  und der nicht mehr DIN – gerechten Ausstattung des Fahrzeuges  wurde es 
  gegen ein genormtes KLF getauscht. Im Oktober 2001 wurde ein TSF auf 
  Mercedes 310 – Basis in Dienst gestellt. 
  Als Vereinslokal wurde der Gasthof Borsberg ausgewählt. Hier wurden alle 
  Feierlichkeiten der Feuerwehr durchgeführt, welche immer wieder 
  Höhepunkte im Leben der Wehr darstellten. So kann man heute von einem 
  über fünzigjährigen Kameradschaftsleben der Freiwilligen Feuerwehr 
  Zaschendorf sprechen. Bis Ende der siebziger Jahre war der Dienstausklang 
  in Hauswald`s  Einkehr. Nach Schließung des Gasthofs fand man sich nach 
  Dienst in den größeren Garagen der Kameraden Frenzel, Roch und Müller 
  zusammen. Dann war es Ufers Grundstück, welches als Wahllokal und Treff 
  der Feuerwehr diente, bis man bei Kamerad Plattner eine geeignetere 
  Unterkunft fand. Der schrittweise Ausbau und die Erweiterung der 
  Räumlichkeiten erfolgte mit viel Mühe und Fleiß. Alle für Rekonstruktionen 
  wichtigen und notwendigen Berufe sind in unserer Wehr vorhanden. So hat 
  man ein  Gemeinschaftswerk geschaffen, dass auch von der übrigen 
  Dorfgemeinschaft rege genutzt wird. In der Neuzeit ist für die 
  Sommermonate unser weißblaues Zelt zum Domizil für Feiern aller Art in 
  der Feuerwehr geworden. 
  Mit der weiteren Anschaffung bzw. Bereitstellung von Technik und 
  Ausrüstung wurde das alte Gerätehaus zu klein und das Erfordernis eines 
  größeren wurde immer dringender. Mit Unterstützung der Gemeinde 
  begann man in den Jahren 1953 / 1954 mit dem Bau eines größeren 
  Gerätehauses auf der Kreuzung. Die Größe entspricht den Typenbauten der 
  damaligen Zeit, nur für die Unterbringung der Technik und Ausrüstung 
  geeignet.Von der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr bis Jahresende 1951 
  war der Kam. Robert Pohl Wehrleiter.Von 1952 bis Anfang 1954 übernahm 
  Kam. Gerhard Köppel dieses Amt, welches er aus gesundheitlichen Gründen 
  abgeben musste. Danach führte Kam. Johannes Lange bis 1986 die 
  Zaschendorfer Feuerwehr, es waren immerhin 33 Jahre.1987 bis 2002 war 
  Kam. Werner Plattner Wehrleiter.Im September 2002 wurde Kam. Jürgen 
  Kretschmer zum Wehrleiter gewählt. Der Personalstand von 22 Kameraden 
  hat sich bis in die Neuzeit im wesentlichen erhalten. Der 14 - Tage – 
  Rhythmus für die Dienstdurchführung wird seit der Gründung beibehalten. 
  Auch nicht geändert hat sich der Schlachtruf „ Wir bedanken uns mit einem 
  dreifachen Gut – Wehr, Gut – Wehr, Gut – Wehr. “ In den fünfziger Jahren 
  entstand unter der Feder von Lothar Rabe das Feuerwehrlied von 
  Zaschendorf. 
  Vom ersten Wehrleiter Kam. Robert Pohl ging die Initiative zur 
  Durchführung von Busfahrten aus. So wurde im Jahr 1950 die erste Busfahrt 
  der Zaschendorfer Feuerwehr zu Pfingsten durchgeführt. In den fünfziger 
  Jahren war es natürlich mühseliger als heute so eine Fahrt zu organisieren. 
  So musste man die Verpflegung in den Gaststätten tatkräftig mit 
  unterstützen, indem jedes mitfahrende Ehepaar seinen selbstgebackenen 
  Kuchen mitnahm. Ebenso wurden Kohlen und Kartoffeln zu einem festen 
  Bestandteil im Reisegepäck. Der Ausgelassenheit der Kameraden und ihren 
  Frauen tat das keinen Abbruch. So hat sich bis heute eine Chronik ergeben, 
  in der über 80 Fahrten der Feuerwehr aufgelistet sind. 
  Im Jahre 1990 wurden in der Wehr die ersten Kontakte für eine 
  Partnerschaft mit einer Freiwilligen Feuerwehr in den Alt – Bundesländern 
  aufgenommen. Zusammen mit seiner Tochter, Frau Martina Angermann, die 
  damals als Bürgermeisterin in Schönfeld fungierte, war Kam. Johannes 
  Lange mit die treibende Kraft für die Partnerschaft mit der Feuerwehr 
  Neukirchen. Kam. Lange wurde am 31.07.1925 geboren und war seit 1940 
  Mitglied in der Feuerwehr. Gerade in den schwierigen Zeiten des DDR- 
  Regimes trug er durch sein persönliches Engagement zum Zusammenhalt 
  der Feuerwehr und der Dorfgemeinschaft im großen Maße bei. Seine 
  Menschenkenntnis, seine Hilfsbereitschaft und sein Einfühlungsvermögen 
  machten ihn zur Vertrauensperson und zum Helfer im ganzen Ort und 
  darüber hinaus im Schönfelder Hochland. Seine Lebenserfahrung, er war 
  eine Vaterfigur, dazu sein handwerkliches Geschick stellte er uneigennützig 
  in den Dienst der Gemeinschaft. So entwickelte sich mit der Zeit eine 
  Partnerschaft mit der Freiwilligen Feuerwehr von Neukirchen bei Hemau in 
  der Oberpfalz, welche bis zum heutigen Tage mit Leben erfüllt ist und wo 
  sich noch manche private Freundschaft ergeben hat. 
  Ende des Jahres 1993 wurde in der Wehr die Initiative zur Gründung eines 
  Vereines ergriffen und so konnte am 18. März 1994 der Feuerwehrverein 
  Zaschendorf e. V. gegründet werden. Als erster Vereinsvorsitzender wurde 
  einstimmig der Kam. Johannes Lange von den anwesenden 21 Kameraden 
  gewählt. Neben der Notwendigkeit des Feuerwehrdienstes sind die 
  Kameraden auch zu einem wichtigen Kulturträger im Ort geworden. Dieses 
  war nur möglich durch die Bereitschaft aller Kameraden, Familien- , 
  Vereinsmitglieder und Einwohner von Zaschendorf, die an den kulturellen 
  Höhepunkten der Dorfgemeinschaft (Kinderfest, Vogelschiessen, 
  Silberhochzeiten etc.) ideenreich und manchmal insgeheim, aber sehr aktiv 
  und tatkräftig mitzuwirken. Das Altersgefälle in unserem Feuerwehrverein 
  ist sehr ausgewogen, von der Jugend bis hin zur Alters- und Ehrenabteilung 
  ist eine gesunde Mischung vorhanden, weil der Stellenwert jedes Einzelnen 
  im Verein und auch bei Behörden anerkannt und gefördert wird. So wurden 
  alte Traditionen wie das „ Vogelschiessen “ mit neuen Leben erfüllt, die alte „ 
  Dorfplumbe “ funktioniert wieder wie früher, um nur zwei Beispiele zu 
  nennen.